Die ersten Bronzemünzen der Römischen Republik waren nach Größe, Gewicht und Herstellungsverfahren eher barrenähnlich: Der As, nach dem sich alle anderen Nominale richteten, wog über 300 Gramm, und die groben Bildmotive bestanden aus einem gegossenen Relief. Während des Zweiten Punischen Krieges sah sich der römische Staat gezwungen, das Gewicht seiner Bronzemünzen drastisch zu verringern, um 217 v. Chr. zunächst auf den sogenannten semilibralen Standard, also um die Hälfte. Dies hatte zur Folge, dass die Bildmotive der kleineren Nominale, wie bei dem hier gezeigten Sechstel As oder Zwei-Unzen-Stück, von nun an mit Stempeln aufgeprägt wurden, was bei der geringeren Größe und dem leichteren Gewicht des Schrötlings sicher praktikabler war. Der Kopf des Gottes Merkur auf der Vorder- und der Schiffsbug auf der Rückseite konnten jetzt sehr viel feiner dargestellt werden, wofür die kleinen Wellen unter dem Kiel ein Beispiel geben.
[Sonja Kitzberger]
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