Der hochovale Schmuckstein aus leicht durchscheinendem dunkel- bis mittelvioletten Glas und teilweise glänzender und poröser brauner Kittmasse ist auf der sog. Moskowiterkassette gefasst und zeigte ursprünglich ein männliches Porträt im Profil nach rechts. Der Büstenausschnitt ist nahezu gerade, der Hals recht breit, der Kopf eckigoval. Die noch erkennbaren Reste deuten auf eine recht gute Arbeit hin, die Silhouette erscheint ausgewogen. Die Halslinie hinten ist gerade, was auf die Schleifen eines Kranzes hindeutet. Vermutlich stellte das Stück, so wie die beiden Gegenstücke antike Herrscher bzw. römische Kaiser dar. Möglicherweise wurde ein um den Kontur beschliffener Kameo in den violetten Glasgrund gesetzt, dann entfernt und die entstandene Lücke mit der brauen Kittmasse ausgespachtelt, die dann mit einem Lack – vermutlich Schellack – versiegelt wurde.
[Marc Kähler]
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