Die freigeblasene Flasche in Form eines Fisches (Stör) besteht aus durchsichtig graugelbgrünem Glas. Der Fischschwanz ist die Flaschenmündung. Einen kleinen Akzent setzt hier ein aufgelegter Dekorfaden: Er beginnt am heiß verrundeten Gefäßrand und umspult den oberen Abschnitt rechtsläufig in anderthalb Windungen. Der gelängte und mit acht in Längsrichtung verlaufenden Fäden verzierte Körper mündet in einen spitzen Kopf- und Kieferbereich. Ein unterhalb des Kiefers aufgelegter, dünner Faden setzt den Kopf vom Körper ab. Markant und interessant ist die Wiedergabe der Rücken-Stachelflosse: Hierzu der Glaskünstler einen dicken Faden aufgelegt und mit der Plattzange kleine Querrippen herausgekniffen.
Der freigeblasene Fisch besteht aus durchsichtigem, entfärbtem Glas. Der auf der Schauseite gewölbte Körper ist lang gestreckt. Zu seiner Modellierung wurde ein dicker, blauer Spiralfaden aufgelegt; im Schwanz ist der Faden eingeschmolzen. Das Maul ist geöffnet; die Lippen wurden durch einen blauen Randfaden optisch herausgearbeitet. Die Flossen wurden gekerbt: die angesetzte Rückenflosse mehrmals in vertikaler Richtung, die Schwanzflosse fünfmal in Längsrichtung.
Der Fisch ist unversehrt. Aufschluss über seine ursprüngliche Verwendung gibt ein auf der konkaven Seite erhaltener Teil einer Gefäßwandung. Demnach handelt es sich um die Applikation eines so genannten Konchylienbechers - ein Gefäßtypus, der in der Regel mit drei bis vier Reihen von Wasserlebewesen verziert ist. Die Formgebung des vorliegenden Fisches (gelängter Leib, offener Mund, schmale Flossen) spricht dabei insgesamt dafür, dass er in der obersten Reihe angeschmolzen war.
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