Der freigeblasene Becher stammt wahrscheinlich aus einer Werkstatt im Rheinland und wurde aus durchsichtigem, hellolivgrünem Glas hergestellt. Der überhöht halbkugelige Körper steht auf einem aus der Wandung herausgekniffenen Standring. Oben schließt er mit einem nach außen gebogenen und gekehlten Rand ab; der abgesprengte Randabschluss fällt schräg nach innen ab.
Besondere Akzente setzt der verschiedenartig ausgeführte Dekor: Unmittelbar unter dem Rand wurden zwei rechtsläufige Fäden aufgelegt; der obere besteht aus grünem, der untere aus braunem Glas. Zwischen ihnen erstreckt sich ein engmaschiges Zickzackmuster aus vier abwechselnd braunen und grünen Fäden. Die Wandung zieren zwei gegeneinander versetzte Reihen von jeweils vier Nabelnuppen, ebenfalls in Braun und Grün gefertigt. Dazu legte der Glasbläser einen Fadenring mit einem zähflüssigen Glasposten oder einem Glasstab so auf, dass in der Mitte der Nabel entstand; das überschüssige Glas zog er dünn aus, faltete es auf den Nabel zurück und brach es ab. Zur Betonung des unteren Körperabschnitts hat er einen braunen Spiralfaden unmittelbar über dem Standring aufgelegt und ununterbrochen in etwa fünf Windungen um die Wandung gespult.
Der Nabelnuppenbecher ist unversehrt und stammt wahrscheinlich aus einer Werkstatt in Nordgallien oder in Köln.
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