Der freigeblasene Becher, mit Heftnarbe, besteht aus durchsichtig hellolivgrünem Glas. Der kugelige Körper, mit eingestochenem Boden, trägt eine steile Trichtermündung mit nach innen gefaltetem Randabschluss. Im unteren Mündungsabschnitt hat der Glasbläser einen Faden rechtsläufig in zweieinhalb Windungen aufgelegt. Den Körper hat er mit einem Kettenmuster versehen, bestehend aus zwei erhabenen Rippen, die an fünf Stellen zusammengekniffen wurden. Die dabei angewandte Technik lässt sich nicht mit letzter Sicherheit bestimmen. Gewisse Unregelmäßigkeiten sprechen, dafür, dass es frei mit der Hand geformt wurde; allerdings fehlen Werkzeugspuren, um genauere Aussagen zu treffen. Richtungsweise ist eine Beobachtung: Im Gegensatz zum Faden an der Mündung ist bei dem Kettenmuster keine Ansatzstelle auszumachen; vier Stege haben eine horizontale Furche in der Mitte, der fünfte Steg ist dagegen glatt - vielleicht wurden die Rippen also als Faden aufgelegt, wodurch die Verdickung am Ansatzpunkt die Furche verfüllte.
Der Becher ist unversehrt. Außen irisiert das Glas und beginnt zu korrodieren. Die Innenseite ist dunkelgelb verfärbt (sekundär). Im Boden ist eine spitze Werkzeugspur erkennbar.
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