Die Vorderseite dieses Silberabschlags eines Rechenpfennigs von 1591 zeigt den französischen König Heinrich IV. hoch zu Ross als Heerführer mit gezücktem Schwert. Dieser vormalige Anführer der protestantischen Partei während der ab 1562 geführten französischen Bürger- und Religionskriege galt seit 1589 formal als der rechtmäßige König. Dem widersetzten sich aber die katholischen Kräfte des Landes. Das gekrönte Schwert auf der Rückseite, die Sieg und Frieden verheißenden Lorbeer- und Palmenzweige, die Wappen der Königreiche Frankreich (Lilie) und Navarra (Kette) sowie die Inschrift „OMNIS. VICTORIA. A. D(omi)NO“ (Jeder Sieg kommt vom Herrn) drücken das Herrschaftsverständnis des neues Königs aus. Denn als Herrscher von Gottes Gnaden deutete er jeden militärischen Sieg als Bestätigung für die Rechtmäßigkeit seines Machtanspruches und als Beweis himmlischer Gunst.
[Miriam Régerat-Kobitzsch]
de