Der hochovale Ringstein aus einem Nicolo ist in einem Goldring gefasst und zeigt ein weibliches Porträt nach links. Die Dargestellte trägt eine aufwendige Frisur, die Elemente von Vorbildern der julisch-claudischen Zeit, wie den Scheitelzopf, die Buckellöckchenreihen und die Zopfschlaufe kombiniert. Das Stück wurde zunächst als Arbeit des 18. Jahrhunderts angesehen, dies wurde später geändert in „ital. 16./19. Jh.“ und die Dargestellte als Agrippina minor (15./16.-59 n. Chr.) identifiziert. Tatsächlich erinnert der Intaglio an geläufige Bildnisse – sowohl der Glyptik, als auch rundplastisch und auf Münzen – der jüngeren Agrippina. Das vorliegende Objekt wurde „den 5. Nov. 1830. an d. Kunstkab. übergeben“. Es gehört einer Sammlung von 40 Gemmenringen an, die Königin Charlotte Mathilde (1766-1828) testamentarisch der Kunstkammer vermacht hatte.
[Marc Kähler]