Der hochovale Ringstein aus Karneol ist in einem Ring gefasst und zeigt zwei hintereinander gestaffelte Porträts im Profil nach rechts. Das linke, männliche Porträt hat einen kräftigen Hals, einen recht kleinen Kopf mit kurzen Haaren und trägt einen Lorbeerkranz. Das rechte, weibliche Porträt hat ein sehr kleines Untergesicht mit kleinem Kinn, tief liegendem Mund und hoher Stirn. Am Rand steht eine seitenverkehrte griechische Inschrift. Sicherlich sind hier ein römischer Kaiser und seine Frau gemeint, die Porträts sind allerdings so allgemein gehalten, dass – wie so oft bei neuzeitlichen Kaisergemmen - eine sichere Benennung nicht möglich ist. Auch die Beischrift OMONOIA, Eintracht, hilft nicht weiter. Im weitesten Sinne erinnert die gestaffelte Anordnung an die Bildnisse des Claudius (10 v. Chr.–54 n. Chr.) und der Agrippina minor (15/16-59 n. Chr.) auf der Gemma Claudia in Wien.
[Marc Kähler]