Als nachgeborener Sohn des Pfalzgrafen Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg wurde Ludwig Anton (1660–1694) von Kindheit an auf einen Eintritt in den geistlichen Stand vorbereitet. Entsprechend wurden ihm bereits in den 1660er- und 1670er-Jahren Plätze in den verschiedenen Domkapiteln entlang der rheinischen „Pfaffengasse“ gesichert. Nachdem Ludwig Anton bereits 1679 zum Koadjutor von Johann Kaspar von Ampringen ernannt worden war, erfolgt nach dessen Tod 1684 die Wahl zum Hochmeister des Deutschen Ordens. Der frühe Tod des Wittelsbacher im Jahr 1694 verhinderte seinen weiteren Aufstieg im Ranggefüge der Germania Sacra, der sich etwa schon in seiner Ernennung zum Koadjutor im Erzbistum Mainz abgezeichnet hatte.
Dieser Dreikreuzer, der 1689 in der Münzstätte Nürnberg geprägt wurde, zeigt auf der Vorderseite neben der Jahreszahl und der Angabe der Münzherrschaft T(EUTSCH) O(RDEN) drei Wappenschilde (heraldisch rechts: Hochmeisteramt; heraldisch links: Kurpfalz; unten: Deutschorden). Auf der Rückseite ist inmitten einer von Zweigen umgebenen Raute ein Reichsapfel zu sehen, in dem die Wertzahl 84 (für 1/84 Gulden) platziert ist.
[Nicolas Schmitt]