Mit massiver Unterstützung des Wiener Hofes – seine Schwester Eleonore war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Leopold I. – vereinte Pfalzgraf Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg zeit seines Lebens zahlreiche geistliche Würden auf sich: Nachdem er bereits 1688 zum Bischof von Breslau erhoben worden war, folgte er seinem Bruder nach dessen Tod im Jahr 1694 als Fürstprost von Ellwangen, Bischof von Worms und Hochmeister des Deutschen Ordens nach. Im frühen 18. Jahrhundert gelang es Franz Ludwig zudem, die beiden prestigevollen Ämter des Erzbischofs und Kurfürsten von Trier und Mainz an sich zu ziehen.
Auf den Tod des Wittelsbachers im Jahr 1732 wurde dieser Groschen geprägt, das auf seiner Vorderseite seinen, mit dem Kurhut bekrönten und von einem Wappenmantel umlegten Wappenschild zeigt; die Umschrift nennt die Titulatur. Die mehrzeilige Inschrift auf der Rückseite ruft die wichtigsten Lebensstationen des Verstorbenen in Erinnerung, die mit dem Hochmeisteramt in Verbindung standen.
[Nicolas Schmitt]