Das mit Blumen und Schleifen in verschiedensten Sticktechniken üppig geschmückte Ziertaschentuch wurde auf der ersten Weltausstellung in London 1851 gezeigt; es sollte die Kunstfertigkeit französischer Stickerinnen demonstrieren. Das Taschentuch ist eines der wenigen Objekte, die sich von den zahlreichen Textilien erhalten haben, die das ehemalige Landesgewerbeamt Stuttgart für seine Vorbildersammlungen aus den Beständen dieser Weltausstellung erworben hat. Das Tuch ist einerseits Beleg für den im 19. Jahrhundert aufkommenden Gedanken einer weltumspannenden Leistungsschau, andererseits veranschaulicht es die Bestrebungen im Königreich Württemberg, mit Hilfe internationaler Vorbilder die einheimische Produktion anzuregen.
[Rainer Y]