Dieses Instrument wurde „zu Richtung der Kanonen und Mörser gebraucht“, wie das Kunstkammerinventar aus dem späten 18. Jahrhundert treffend beschreibt. Um auch weit entfernte Objekte sicher zu treffen, setzte man die Setzwaage auf das Geschützrohr auf. Dann peilte der Artillerist – nachdem die Entfernung mittels einer Schießtabelle auf der vertikalen Skala eingestellt war – durch die Visierlöcher über die Mündung des Rohrs das visierte Ziel an. Je weiter das Ziel entfernt war, desto steiler wurde das Rohr aufgerichtet. Mit dem Pendel an der Seite des Instruments konnte die gerade Aufstellung des Geschützes kontrolliert werden, um ein seitliches Abdriften des Geschosses zu verhindern.
[Irmgard Müsch]