Rhinoceroshorn war eine begehrte Handelsware. Vor allem Trinkgefäße wurden aus dem exotischen Stoff gefertigt. Der Überlieferung nach sollen daraus hergestellte Gefäße zuverlässig anzeigen, ob das in ihnen gereichte Getränk Gift enthält. Der kleine Deckelpokal, der mit der Sammlung Guth von Sulz 1653 durch Erbschaft an den württembergischen Herzog Eberhard III. fiel, ist eine zierliche Drechselarbeit. Fußrand und Deckel sind mit einer Fassung aus vergoldetem Silber versehen, deren Ornamentik sie ins frühe 17. Jahrhundert datiert. Als Deckelhandhabe und Bekrönung ist dem Pokal eine mächtige Rhinoceros-Statuette aufgesetzt. Der Goldschmied bediente sich dabei als Vorlage eines Holzschnittes von Albrecht Dürer.
Der Deckelpokal ist im Alten Schloss ausgestellt.