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Landesmuseum Württemberg Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 398 Objekte ]

Deckelpokal für Staatsrat Ferdinand von Pistorius

Auf Betreiben des Calwer Fabrikanten und Landtagsabgeordneten Johann Georg Doertenbach (1795-1870) war 1830 die "Gesellschaft für die Beförderung der Gewerbe in Württemberg" gegründet worden. Am 11. November 1839 verehrten die Mitglieder diesen Silberpokal in Gestalt eines seine Segnungen ausgießenden Füllhorns ihrem hoch betagten Vorstand, dem Staatsrat Ferdinand von Pistorius, als Anerkennung seiner Verdienste um die vaterländische Industrie. Der Deckelpokal wurde von Georg Christian Friedrich Sick nach einem Entwurf von Baurat Ferdinand von Fischer gefertigt. Er ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Teddy

Zur Erfolgsgeschichte der württembergischen Spielzeugindustrie trug auch die ab 1878 von Margarete Steiff aufgebaute, gleichnamige Firma bei, die rasch expandierte. Vom Neffen der Firmengründerin stammt der Entwurf zum ersten Teddybären, der 1903 auf der Leipziger Messe vorgestellt und zum Exportschlager wurde. Dieses mehrfach geflickte Exemplar zeugt von der Beliebtheit des Kuscheltiers. Der Teddybär ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Korsett

Mit Unterstützung der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel entstand 1848 in Stuttgart die erste deutsche Fabrik für gewebte Korsetts. Aus dem Programm zur Förderung erwerbsloser Weber entwickelte sich ein sehr erfolgreicher Wirtschaftszweig. In den ersten Jahrzehnten wurde vor allem nach Nordamerika exportiert. Bei diesem maschinengenähten Schnürleib sollten seitliche Gummibandstege den Tragekomfort verbessern. Das Korsett ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Ölkanister "Motoren-Oele Triumphator"

Auch als die Eisenbahn zum Alltag geworden war, kamen die Erfindungen um die Mobilität nicht ans Ende: Man denke an Daimler und das Automobil, Zeppelin und das Luftschiff, an Dampfpflüge und Traktoren für die Landwirtschaft, an Fahrräder und Motorräder von NSU, an den Schiffsbau und nicht zuletzt die Flugzeuge mit Dornier als Pionier. Alle Motoren hatten aber eines gemeinsam: Sie brauchten Öl als Treibstoff und Schmiermittel. Der Ölkanister der Marke Triumphator ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Dreiteiliger Tafelaufsatz

Nicht nur der Materialeinsatz für diesen dreiteligen Tafelaufsatz war enorm, auch der Arbeitsaufwand war immens: 261 Tage waren nötig fürs Formen, Gießen, und Ziselieren des Ensembles. Das Gewicht des Leuchterpaares beträgt 19.500 Gramm, das der Jardinière 3.195 Gramm. Belohnt wurde dieser Einsatz auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel mit dem "Grand Prix". Allein das Material der Garnitur war ca. 12.000 RM wert; im gleichen Jahr lag der Bruttojahreslohn eines Arbeiters bei 1.078 RM. Der Tafelaufsatz aus Silber mit Einlagen aus Amethysten, Korallen und Kristallglas wurde nach einem Entwurf von Friedrich Adler von der Firma Bruckmann & Söhne ausgeführt. Das Ensemble ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Empfang eines neuen Pfarrers durch seine Gemeinde im Schwarzwald

Mit diesem Gemälde präsentierte sich das Königreich Württemberg 1867 auf der Weltausstellung in Paris. Der Genremaler Heck schildert die erste Begegnung der evangelischen Pfarrersfamilie mit ihrer neuen Gemeinde als Idealsituation. Bewusst schuf er eine heitere Szene in idyllischer Umgebung samt frommer, gutgesinnter Bevölkerung als Gegenentwurf zur damaligen Realität. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterwerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Puppenstube

Kinderspielzeug spiegelt die Werte und Normen der Erwachsenen wider. So lässt sich an dem Puppenhaus jene Lebenswelt erschließen, deren Verhaltensweisen das Kind, Tochter einer gutbürgerlichen Stuttgarter Familie, im Spiel einübte: Nachdem sich die Dame des Hauses mit Hilfe des Dienstmädchens angekleidet hat, empfängt sie Besuch im vornehm mit Anrichte und Sekretär ausgestatteten Salon. Die Puppenstube ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterwerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Tafel mit dem Allianzwappen von Prinz Karl von Württemberg und Prinzessin Olga...

1906 stiftete ein Bürger diese Holztafel dem Landesmuseum als eine Art Reliquie, die an ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Königreichs Württemberg erinnerte: Die Tafel mit dem Allianzwappen der russisch-württembergischen Eheschließung sei aus der Tür des Brautwagens herausgesägt worden, den Prinz Karl von Württemberg und Prinzessin Olga Nikolajewna bei ihrem Einzug in Stuttgart, am 23. September 1846 benutzt hätten - so der Stifter.

"Bebenhäuser Kette"

Diese Kette für Königin Olga wurde wohl nach einem Gemälde mit dem Porträt der ersten württembergischen Herzogin, Barbara Gonzaga (1455-1503), angefertigt, das ehemals in den Gesellschaftsräumen im Schloss Bebenhausen hing. Der Schmuck Barbaras ist nicht mehr erhalten; bis heute aber vermittelt die sogenannte "Bebenhäuser Kette" den Glanz, den die Fürstentochter aus dem italienischen Mantua an den württembergischen Hof mitbrachte. Die Kette ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss zu sehen.

Ohrgehänge aus dem Brillantschmuck von Königin Pauline

Gleich nach der Hochzeit mit seiner vergleichsweise armen Cousine Pauline gab König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) eine Brillantgarnitur für die neue Königin in Auftrag. Dafür ließ er, wie es üblich war, Steine aus älterem Schmuck ausfassen. Die Ohrgehänge wurden zunächst 1832 und dann noch einmal 1838 umgearbeitet. Die Haartracht der Zeit machte extrem lange Gehänge für die Ohren geradezu unerlässlich. Oft trug man sie als einzigen Schmuck. Der Brilliantschmuck der Königin Pauline ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Denkmal für Prinz Ulrich von Württemberg

Prinz Ulrich, der seinem Vater, Wilhelm II. von Württemberg (reg. 1891-1918), auf den Thron hätte folgen sollen, starb im Alter von fünf Monaten. Sein Tod sollte einschneidende Konsequenzen haben, da der König ohne männlichen Nachkommen blieb: Marie zu Waldeck und Pyrmont (1857-1882), die Mutter Ulrichs, starb zwei Jahre später und Wilhelms zweite Ehe blieb kinderlos. Damit ging die Erbfolge mit dem Tod Wilhelms II. an Herzog Albrecht (1865-1939) aus dem katholischen Zweig des Hauses Württemberg über. Das Denkmal ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

König Wilhelm II. von Württemberg

Diese großformatige Büste des Königs Wilhelm II. (reg. 1891-1918) stammt aus der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF), die in einem elektrochemischen Verfahren solche Galvanoplastiken in größeren Auflagen herstellte. Die Beschriftung mit den Namen Höne, Weyrauch und Callenberg lässt vermuten, dass der König diese Büste dem 3. Württembergischen Feldartillerie-Regiment Nr. 49 zum Schmuck für das Kasino in der Ulmer Schillerkaserne geschenkt hat. Die Büste wurde wohl nach einem Modell von Karl Federlin gefertigt. Sie ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Brosche aus dem Brillantschmuck von Königin Pauline

Gleich nach der Hochzeit mit seiner vergleichsweise armen Cousine Pauline gab König Wilhelm I. von Württemberg (reg. 1816-1864) eine Brillantgarnitur für die neue Königin in Auftrag. Dafür ließ er, wie es üblich war, Steine aus älterem Schmuck ausfassen. Der mit der Aufgabe betraute Hofjuwelier August Friedrich Kuhn ergänzte das prachtvolle Schmuckensemble 1838 noch um eine der Mode der Zeit entsprechende Brosche. Die Steine dafür brach man aus dem Gürtelschloss einer Garnitur von 1820, für das man jetzt keine Verwendung mehr hatte. Der Brilliantschmuck der Königin Pauline ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Rapport bei König Wilhelm I. von Württemberg

Die Jahre 1803/1806 brachten große Veränderungen: Zuvor besaßen zahlreiche Adlige das Recht, Gericht zu halten; sie waren steuerbefreit oder zogen selbst Steuern ein und waren unmittelbar dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches unterstellt. Jetzt waren ihnen durch die Mediatisierung diese Rechte genommen, der württembergische König stand über ihnen. Das Bild zeigt die Situation 40 Jahre später, beim Rapport vor König Wilhelm I. (reg. 1816-1864). Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kammerherrnschlüssel von König Karl und König Wilhelm II.

Aus dem württembergischen Adel rekrutierte sich der Hofstaat, der streng hierarchisch organisierten war. An der Spitze der Dienerschaft stand der Oberhofmarschall. Die niedere Dienerschaft wurde aus der Bevölkerung eingestellt. Kostbar gestalteten sich ihre Amtszeichen, wie der Schlüssel des Kammerherrn, der den Räumlichkeiten des Königs vorstand. Die Kammerherrnschlüssel der württembergischen Könige Karl (reg. 1864-1891) und Wilhelm II (reg. 1891-1918) sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Plakette auf die 100-jährige Tätigkeit der Familie Jobst

Die 1806 gegründete Firma Fridrich Jobst war im Handel und in der Herstellung von Arzneimitteln tätig. Ein Schwerpunkt lag auf der Produktion von Chinin, das als Medikament gegen Fiebererkrankungen verwendet wurde. Die Messing-Plakette zum 100-jährigen Firmenjubiläum zeigt die Porträts der Besitzer aus drei Generationen - Fridrich von Jobst, Carl Jobst, Friedrich Jobst, Alfred Jobst und Julius von Lobst - und die ausgedehnten Fabrikanlagen in Feuerbach. Die Plakette ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Emilie Pistorius

Es scheint, als wolle der Hofbildhauer Johann Heinrich Dannecker aus der Bürgerin Emilie Pistorius eine Königin machen: Jedenfalls lässt er sie eine (Zopf-)Krone tragen. Tatsächlich galt die Gattin des Geheimrats Ferdinand Pistorius (1767-1841) den Zeitgenossen als idealtypische Schwäbin. "Freudig die Schule des Lebens nützend für die Ewigkeit, nahm sie Leiden als Lehre, Freude als Geschenk, Pflicht als Genuß" heißt es auf ihrem Grabstein. Die Büste ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Passionsrelief mit der Geißelung Christi

Das dritte der sieben Passionsreliefs aus der Zwiefaltener Benediktinerabtei zeigt den gefesselten Christus, wie er von vier Folterknechten gepeinigt wird. Zwei weltliche und zwei geistliche Würdenträger beobachten das Geschehen von oben. Die feinen Schnitzereien bei der Wiedergabe der anspruchsvollen Architektur und der Kleidung bilden einen starken Gegensatz zum wehrlosen, nackten Körper Christi und zur Brutalität der Schergen. Das Relief war ursprünglich holzsichtig, 1625 wurde es von Caspar Strauß überfasst. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Franziska von Hohenheim zu Besuch in der Hohen Carlsschule

Franziska von Hohenheim, die spätere Gemahlin Herzog Carl Eugens von Württemberg (reg. 1774-1793), setzte sich sehr für die neue Bildungspolitik ein, die eine größere soziale Durchlässigkeit zum Ziel hatte und agierte bei ihrem Engagement für die Hohe Carlsschule gleichberechtigt. Hier überreichen ihr die Schüler zum Dank Rosen. Der herzliche Empfang erhält allerdings eine ganz andere Bedeutung, wenn man eine Äußerung des Carlsschülers Friedrich Schiller (1759-1805) auf die Szene bezieht: "Die Tore dieses Instituts öffnen sich [...] Frauenzimmern nur, ehe sie anfangen interessant zu werden und wenn sie aufgehört haben es zu sein". Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Königin Katharina von Württemberg

Königin Katharina von Württemberg trägt ein mit Ähren verziertes Diadem - ein Hinweis auf ihr wohltätiges Wirken für das Land besonders in der Hungersnot 1816/17, denn die Früchte sind das Attribut der antiken Fruchtbarkeitsgöttin Ceres. Das Volk begegnete Katharina mit tiefer Verehrung. Auch deshalb ließ König Wilhelm I. (reg. 1816-1864) für seine früh und unter ungeklärten Umständen gestorbene Gemahlin ein Mausoleum auf dem Württemberg oberhalb der Stuttgarter Weinbaugemeinde Rotenberg errichten. Für den Bau ließ er sogar die Stammburg seiner Ahnen abreißen.

Ratssitzung Eberhard des Milden von Württemberg

Die sogenannte Ratssitzung zeigt Graf Eberhard den Milden (reg. 1392-1417) inmitten von geistlichen und weltlichen Herren Schwabens, die sich anhand ihrer Wappen identifizieren lassen. Unter ihnen sind auch die Bischöfe von Augsburg und Konstanz. Herzog Ludwig (reg. 1568-1593), der diese Begebenheit rückblickend malen ließ, sah mit der Verbreitung des Bildes die Möglichkeit gegeben, das Herzogtum Württemberg als historisch bedeutend und mit enger Verbindung zu Ritterschaft, Adel und Klerus darzustellen. Das Gemälde gehörte einst zum Bestand der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg und ist heute in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Generalplan des Neuen Schlosses in Stuttgart

Schon kurz nachdem das riesige Ludwigsburger Schloss für Herzog Eberhard Ludwig (reg. 1693-1733) fertig gestellt war, wollte Herzog Carl Eugen (reg. 1774-1793) ein neues, nicht weniger anspruchsvolles Schloss in Stuttgart errichtet haben. Obwohl die Mittel dazu kaum aufzubringen waren, unterstützten die Stadt und die Landschaft das Vorhaben finanziell, schon damit Stuttgart wieder politischer, kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Landes werden konnte. Der Generalplan des Neuen Schlosses in Stuttgart ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Aureus des Kaisers Domitian

Mit dieser Goldmünze feierte der römische Kaiser Domitian (reg. 81-96) seine Erfolge gegen die Germanen. Die Rückseite zeigt eine nackte Frauengestalt, die das besiegte Germanien personifiziert. Ihre ganze Haltung drückt Trauer und Verzweiflung über die Niederlage aus. Sie sitzt auf einem nutzlos gewordenen germanischen Langschild. Neben ihr liegt ein zerbrochener Speer, ein beredtes Zeichen der Niederlage. Der Aureus des Kaisers Domitian ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Pfennig Kaiser Ludwig des Frommen

Karl der Große (reg. 768-814) beherrschte ein Reich, das von der Bretagne bis zum Balkan und von der Nordsee bis nach Unteritalien reichte. Um dieses riesige Gebiet effektiv regieren zu können, vereinheitlichte er neben der Schrift auch das Geldwesen: Er legte fest, dass alle Prägestätten im Frankenreich Münzen von gleichem Wert herstellen sollten. Dieser Pfennig wurde unter Kaiser Ludwig dem Frommen (reg. 814-840), Sohn und Nachfolger Karls des Großen, geprägt. Die Münze nennt auf der Vorderseite seinen Namen und Titel: HLVODVICVS IMP(erator). Auf der Rückseite ist der Prägeort Arles (ARELATVM) angegeben. Der Pfennig ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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