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Landesmuseum Württemberg Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg"

Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums eröffnete das Landesmuseum Württemberg im Mai 2012 die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" im Alten Schloss. Mit über 1000 Werken aus 80.000 Jahren bietet die Ausstellung einen chronologischen Rundgang durch die Kulturgeschichte der Region. Hier finden Sie eine Auswahl der ausgestellten Objekte.

[ 398 Objekte ]

Zwei Neujahrsmedaillen der Stadt Freudenstadt

Im Jahre 1599 gründete der württembergische Herzog Friedrich I. (reg. 1593-1608) im Nordschwarzwald eine neue Stadt. Der Grundriss Freudenstadts wurde von Heinrich Schickhardt (1558-1635), dem bedeutenden Renaissance-Architekten und württembergischen Hofbaumeister, entworfen. Um eine große Freifläche im Zentrum plante er drei Häuserzeilen, die in ihrer Anordnung an ein Mühlebrett erinnern. Diesen völlig neuartigen Stadtgrundriss zeigen auch die Rückseiten von Gold- und Silbermedaillen, die 1627 im benachbarten Christophstal geprägt wurden. Auf ihrer Vorderseite ist das vierfeldrige württembergische Herzogswappen dargestellt. Die Stempel der Medaillen wurden von Johann Pfister geschnitten. Die beiden Neujahrsmedaillen sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kaskett für das herzoglich-württembergische Kapregiment

Um die hohen Staatsschulden zu verringern, verkaufte Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1744-1793) 1786 ein Regiment an die niederländische Ostindien-Kompanie. Die württembergische Einheit wurde am Kap der Guten Hoffnung eingesetzt und erhielt deshalb den Namen "Kapregiment". Von den 3.200 Mann, die nach Afrika aufbrachen, kamen nur rund 100 zurück. An ihr Schicksal erinnert nicht nur das berühmte "Kaplied" des Dichters Daniel Schubart (1739-1791), sondern auch dieser Kaskett. Der Helm ist mit dem württembergischen Wappen, dem Schild der Ostindien-Kompanie und dem Doppel-C-Monogramm von Herzog Carl Eugen geschmückt. Der Helm ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Teller aus dem Offizierssilber des Grenadierregiments "Königin Olga"

Das Offizierssilber des ehemaligen Grenadierregiments "Königin Olga" (1. Württembergisches) Nr. 119 umfasst heute noch 628 Stücke, darunter 543 Besteckteile vom Dessertlöffel bis zur Tranchiergabel. Daneben besteht das Regimentssilber aus Leuchtern, Tafelaufsätzen, Schalen, Tabletts, Tellern, Kaffeekannen, Glaskaraffen und -krügen, Eisgefäßen und weiteren Stücken. Königin Olga (1822-1892), die dem Regiment ihren Namen verlieh, soll mit der Stiftung der Bestecke den Grundstock für das Silber gelegt haben. Hinzu kamen Abschiedsgeschenke von Offizieren, die aus dem Regiment ausschieden. Wie auf diesem kleinen Teller finden sich auf vielen der silbernen Gefäße neben dem bekrönten O für Königin Olga auch Inschriften, die den Namen der Stifter und den Zeitpunkt der Schenkung nennen. Der Teller ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Geschenk des Kameradenkreises Grenadierregiment 119 e. V.

Zimmermonument zum Andenken an Johann Carl von Zeppelin

1801 starb Reichsgraf von Zeppelin, der engste Freund des späteren Königs Friedrich I. von Württemberg (reg. 1797-1816). Auf Veranlassung des tief trauernden Herzogs entstand noch im selben Jahr dies höchst imposante Monument, mit dem die Erinnerung an den Freund wach gehalten werden sollte: ein Zimmerdenkmal mit der Darstellung der Trauernden Freundschaft als Bekrönungsfigur, zugleich ein Schreibmöbel, in dem Friedrich Erinnerungsstücke an den Verstorbenen aufbewahrte. Johannes Klinckerfuß fertigte den Schrank, der Entwurf der trauernden Figur stammt von Philipp Scheffauer. Das Zimmermonument ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Briséfächer

Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Stuttgarter Kunstakademie nur männlichen Studierenden vorbehalten. Als Gegengewicht gründeten 1893 einige Künstlerinnen den Württembergischen Malerinnenverein, dem schon im ersten Jahr 39 "kunsttreibende Damen" beitraten. Als Geschenk für Königin Charlotte von Württemberg (1864-1946), die die Schirmherrschaft für den Verein übernommen hatte, gestalteten einige der Malerinnen diesen Dekorationsfächer. Er trägt die Widmung an die Königin und die Datierung 1894. Die Stäbe des Fächers sind mit kleinen Landschaften, Blumen und genreartigen Kompositionen bemalt. In den Signaturen erscheinen unter anderem die Namen von Antonie Bronner, Johanna Koch, Anna Peters, Julie Textor und Sally Wiest. Unter dem Namen "Bund Bildender Künstlerinnen Württembergs e.V." besteht der Verein noch heute. Der Briséfächer ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln.

Topographischer Plan der Gartenanlage von Schloss Solitude

Gleich neben dem Lustschloss Solitude wollte Herzog Carl Eugen von Württemberg (reg. 1774-1793) eine Schule in Form eines Schlosses errichten lassen. Vorgesehen war ein herrschaftliches Gebäude mit drei großen Höfen und einem Standbild des Herzogs im Zentrum. Das Bauwerk sollte seine Eliteschule, die Hohe Carlsschule, aufnehmen. Schnell war aber abzusehen, dass diese ein großer Erfolg werden und viele Schüler anziehen würde. Wegen der besseren Versorgungsmöglichkeiten wurde sie deshalb in Stuttgart verwirklicht. Auch hier war die Lage - direkt neben dem Neuen Schloss - exklusiv. Der Topographische Plan der Gartenanlage von Schloss Solitude ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Allegorie auf die Pflege der Geografie unter Herzog Carl Eugen

Das ovale Bild ist Teil einer Serie von Supraporten, die ehemals zur Ausstattung der Hohen Carlsschule gehörten. Mit ihr ließ sich Herzog Carl Eugen (reg. 1774-1793) als Förderer einer großen Fächervielfalt, wie der Bildenden Künste, der antiken Geschichte, der englischen Literatur und der Arithmetik feiern. Eine breite Allgemeinbildung zu vermitteln, war eines der wichtigsten Ziele der Ausbildung an der Hohen Carlsschule. Gemalt von einem Carlsschüler, vermutlich nach einem Entwurf des Hofmalers Nicolas Guibal. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Herzog Carl Eugen als Förderer des Faches Zeichnen in der Hohen Carlsschule

Drei Carlsschüler sind angehalten, eine Zeichnung ihres Lehrers Nicolas Guibal zu kopieren. Bei der Vorlage handelt es sich offenkundig um ein Porträt von Herzog Carl Eugen (reg. 1774-1793), der durch das Blatt höchst effektvoll im Bild gegenwärtig ist. Als Förderer des künstlerischen Nachwuchses inszeniert, lächelt er zufrieden auf seine drei Zöglinge, die er als seine "Söhne" zu bezeichnen pflegte, und zugleich auf den Betrachter herab. Gemalt von einem Carlsschüler, vermutlich nach einem Entwurf des Hofmalers Nicolas Guibal. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Modellkanone mit dem Wappen Conrad Widerholts

Die Festung auf dem Hohentwiel war die einzige in Württemberg, die im Dreißigjährigen Krieg nicht von den kaiserlichen Truppen eingenommen werden konnte. Unter der Leitung von Conrad Widerholt überstand die Festung fünf feindliche Belagerungen. Als Widerholt im Jahre 1667 verstarb, vermachte er Herzog Eberhard III. von Württemberg seine Waffensammlung, die zum überwiegenden Teil weniger bedeutende Gebrauchswaffen umfasste. Zu diesen Beständen zählten aber auch Modellkanonen, die an die Taten Widerholds erinnerten. Möglicherweise bezieht sich folgender Eintrag in einem nicht datierten Inventar der Rüstkammer auf diese Objekte: Sechs gar wolgefaste unnd beschlagene mössine Stückhlein uff redern denn großen durchauß nachgemacht (HStAS A 20 a Bü 2, S. 2). Das Rohr der Modellkanone ist mit den Initialen Widerholts, den Buchstaben C und W, sowie seinem Wappen, einem springenden Bock, geschmückt. [Matthias Ohm]

Herzog Eberhard I. von Württemberg genannt Eberhard im Bart

Als erster Herzog von Württemberg und Gründer der Universität Tübingen, gehört Eberhard im Bart (reg. 1459-1496) zu den Leitfiguren der württembergischen Geschichte. Auf diesem Gemälde, das 100 Jahre nach seinem Tod entstand, wird er in voller Rüstung als Heerführer gezeigt. Die Palme, die er in seiner rechten Hand trägt, erinnert - so die Legende - an seine Pilgerfahrt ins Heilige Land und ist mit der Devise des Herzogs beschriftet: "attempto! - ich wag´s!". Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Bildnis des Herzogs Ulrich von Württemberg

Herzog Ulrich (reg. 1503-1519 und 1534-1550) war eine der umstrittensten Herrscherpersönlichkeiten Württembergs und verantwortlich für zahlreiche Skandale, die sein Land in tiefe Krisen stürzten. Zweimal verlor er die Herrschaft über das Herzogtum und musste fliehen. Auf eben diese Umstände verweisen die beiden Inschriften des Porträts Herzog Ulrichs: Das Schriftband im herzoglichen Wappen bezieht sich mit der Abkürzung „K . W. G . M. F.“ auf ein zeitgenössisches Lied, das von Ulrich während seiner Flucht gesungen worden sein soll. Die erste Zeile des Liedes „Kehr Wieder Glück mit Freuden“ soll hier auf die Rückkehr des Württembergers und die Treue zu seinem Herzogtum hindeuten – dies wird auch in der Inschrift zu Füßen des Herzogs sowie dem abgebildeten Löwen aufgegriffen. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. [Vivien Schiefer]

Herzog Christoph von Württemberg

Herzog Christoph (reg. 1550-1568) bescherte Württemberg eine Zeit des Friedens, der inneren Konsolidierung und des wachsenden Wohlstandes. Seine Reformen der staatlichen Verwaltung, der Rechtsprechung, sowie des Schul- und Kirchenwesens prägten das Land über Jahrhunderte. Ihm ist es auch zu verdanken, dass das Alte Schloss von einer mittelalterlichen Wasserburg zu einer eindrucksvollen Residenzanlage mit Festsaal, Schlosskirche und Lustgarten umgestaltet wurde. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kronprinzessin Olga von Württemberg

Die russische Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa heiratete 1846 den württembergischen Thronfolger und späteren König Karl (reg. 1864-1891). Außergewöhnlich schön, hoch gebildet und von weltläufiger Eleganz, wurde Kronprinzessin Olga schnell zum strahlenden Mittelpunkt des Stuttgarter Hoflebens. Darüber hinaus erwarb sie sich durch ihr großes soziales Engagement die Zuneigung der Bevölkerung. Grandios bringt der Portraitist Franz Xaver Winterhalter die vornehme Haltung der Zarentochter ins Bild. Untätig dasitzend zeigt sie sich dem Betrachter, den sie erstaunlich nahe an sich heranlässt. Sie lächelt ihn sogar ein wenig an. Gleichwohl trifft Olgas Blick den Betrachter so, dass er "jenes Unnahbare" zur Kenntnis nehmen muss, durch das sich die Prinzessin "von allen anderen Menschenkindern" unterscheidet, wie es der Kunstkritiker Peter Pecht 1885 formulierte. Erworben aus Lotto-Mitteln mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg.

Reliquienkreuz der Grafen von Oettingen

Das Reliquienkreuz der Grafen von Oettingen ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den Reliquienkult im Mittelalter. Aus Sorge um das Seelenheil seiner Familie stiftete Graf Ludwig XI. von Oettingen (reg. 1370-1440) das vergoldete Silberkreuz kurz nach 1422 in die Zisterzienserinnenabtei Kirchheim am Ries, die dem Geschlecht als Hauskloster und Grablege diente. Zusammen mit seiner ersten Frau Beatrix von Helfenstein und den beiden ebenfalls schon verstorbenen Söhnen aus dieser Ehe ließ sich der Stifter, das Kreuz anbetend, in kleinem Format darstellen. Wegen seiner herausragenden Bedeutung wurde das Reliquienkreuz in das Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommen. Es ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt. Erworben aus Lotto-Mitteln unter Beteiligung der Museumsstiftung Baden-Württemberg.

Himmelsglobus

Der Himmelsglobus, von dem Pfarrer und Astronom Johannes Stöffler aus Justingen 1493 signiert, gehört zu den ältesten erhaltenen Exemplaren dieser Gattung. Ein Himmelsglobus zeigt den von der Erde aus sichtbaren Sternenhimmel, wobei die Erde im Zentrum des Globus gedacht werden muss. Dementsprechend sind die figürlichen Sternbilder, zu denen einzelne Sterne zusammengefasst sind, auch als Rückenfiguren dargestellt - ihr eigentlicher Bezugspunkt ist die Erde im Innern. Stöffler, der ab 1511 als Professor für Mathematik an der Universität Tübingen lehrte, konstruierte Großuhren, berechnete Ephemeriden und widmete sich kalendarischen Fragen. Der Himmelsglobus ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Goldscheibe mit Reiterdarstellung aus Pliezhausen

Die 1929 in einem Frauengrab entdeckte goldene Scheibe stammt ursprünglich von einem Pferdegeschirr. Dargestellt ist ein bewaffneter Reiter, der einen Gegner niederreitet. Sich zur Wehr setzend stößt dieser jedoch sein Schwert in das Pferd. Auf dessen Kruppe steht eine kleine Figur, die dem Reiter den Speer führt. Deuten lässt sich dieser kleine Sieghelfer als Odin, der dem Reiter zum letzten Triumph vor dem eigenen Fall verhilft. Die Goldscheibe aus Pliezhausen ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Zierscheibe mit Dämonendarstellung

Die Zierscheibe schmückte einst eine wohlhabende Frau. Diese Scheiben, oft eingefasst von einem Ring aus Bein, waren Bestandteil des Gürtelgehänges, das auf der linken Seite getragen wurde und von der Hüfte bis fast zu den Waden reichte. In der Regel waren die Scheiben mit Ornamenten verziert. Hier ist eines der wenigen Exemplare mit figürlicher Darstellung. Abgebildet ist ein hockender Dämon mit Beinen, die in Schlangen enden. Der Einfassungsring besteht bei diesem Stück aus Bronze. Die Zierscheibe ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Kasel

Aus Seide gefertigte Textilien waren eine Kostbarkeit. Daher wurden sie häufig in neuen Zusammenhängen weiterverwendet. Auch diese Kasel - das liturgische Obergewand des Priesters - ist aus zahlreichen Teilen eines italienischen Seidensamts mit Granatapfelmuster zusammengesetzt. Ihre Rückseite ziert eine zugeschnittene Stickerei mit Kreuzigungsgruppe und drei Evangelistensymbolen, die Vorderseite eine Kölner Borte. Die Kasel stammt angeblich aus Rottenburg. Sie ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Hochaltarretabel aus der ehem. Bartholomäuskirche in Anhausen (Stadt Schwäbisch...

Das 1506 fertiggestellte Altarretabel folgt einem im frühen 16. Jahrhundert in Schwäbisch Hall mehrfach nachweisbaren, aufwendigen Retabeltypus. Es besitzt zwei feste Standflügel mit Tafelmalereien und zwei Drehflügel, die außen malerisch und innen mit Reliefmotiven gestaltet sind. Durch die Standflügel bleibt der Altaraufsatz auch in der sogenannten Werktagsansicht mit raumgreifenden Flügeln ausgestattet. Die mittlere zentrale Figur des Schreines ist der Kirchenheilige St. Bartholomäus, er findet sich außerdem stark beschädigt im Bildfeld des linken Flügels wieder. Die beiden Flügelaußenseiten helfen auch bei der Identifizierung der anderen Innenfiguren, es handelt sich vermutlich um die gleichen Personen: links im Schrein der hl. Sebastian, rechts neben Bartholomäus die hl. Katharina. Die Attribute sind lediglich auf den Flügelgemälden noch nachzuvollziehen. Die drei Predellenfiguren sind in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" ausgestellt. [Celia Maurer]

Palmesel

Beinahe jede Gemeinde besaß im Spätmittelalter einen Palmesel. Er wurde bei der alljährlichen Palmprozession am Sonntag vor Ostern zum Gedächtnis an den Einzug Jesu Christi nach Jerusalem mitgeführt. Die nahezu lebensgroße Skulptur zeigt Christus segnend auf dem Esel sitzend. Die geweihten Palmbüschel wurden bei der kirchlichen Prozession mitgetragen und schmückten anschließend in den Wohnungen das Kruzifix. Der Palmesel ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Engel mit Jagdhorn aus der Figurengruppe der Einhornjagd

Dieser bewegte Engel ist Teil einer ursprünglich dreiteiligen Figurengruppe. Die vollständige Darstellung zeigte, wie der Engel Gabriel ein Einhorn zur Jungfrau Maria hintreibt. Sie versinnbildlichte somit die Verkündigung, denn das Einhorn lässt sich der Legende nach nur von einer reinen Jungfrau einfangen. Der Engel Gabriel erscheint hier als eher irdischer Jäger. Die Figur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Sitzende Muttergottes aus der Figurengruppe der Einhornjagd

Diese Jungfrau Maria, die Teil einer Figurengruppe der mystischen Einhornjagd ist, trägt die allerneueste Mode ihrer Zeit: einen gerüschten Kragen, Puffärmel, dazu Perlenschmuck und eine aufwendige Frisur. Gerade bei Darstellungen der Einhornjagd, einem Sinnbild der Empfängnis Christi, bei denen der Engel Gabriel das Einhorn in den Schoß Mariens treibt, erscheint die Gottesmutter meist besonders zeittypisch angezogen. Die Figur ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Die Heilige Verena wäscht einem Pestkranken die Haare

Die vor allem in der Schweiz und im deutschen Südwesten verehrte heilige Verena ist ein Vorbild für selbstlose Barmherzigkeit. Als reich gekleidete Bürgersfrau ist Verena in der Bildmitte zu sehen, wie sie einem Mann die Haare über einem Kübel wäscht. Er ist durch die Pestklapper, die an seiner rechten Hüfte hängt, als Kranker ausgewiesen. Mit derartigen Ratschen oder Klappern mussten sich Aussätzige bemerkbar machen. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

Fürbitte vom Hochaltar in St. Urban in Unterlimpurg

Das Gemälde mit der Fürbitt-Darstellung stammt ebenso wie die Schutzmantelmadonna vom ehemaligen Hochaltar in St. Urban in Unterlimpurg bei Schwäbisch Hall. Zu sehen ist, wie Christus und seine Mutter Maria die Gebete und Bitten der Stifter, und damit stellvertretend die Anliegen aller Gläubigen, direkt an Gottvater weiterleiten. Die Stifter des Altarbildes konnten sich fast sicher sein, bei Gott Gehör zu finden. Das Gemälde ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.

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