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Landesmuseum Württemberg Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Medaillen auf den Ersten Weltkrieg

Die Schlachten des Ersten Weltkrieges wurden nicht nur an der fernen Front geschlagen – durch allgegenwärtige Propagandamittel trachteten Militär, Regierung und Presse danach, die Kriegseuphorie der verbliebenen Bevölkerung anzustacheln. Ein zentrales Instrument hierfür waren unterschiedlichste Medaillen und Plaketten. Sie sollte dazu dienen, die Motivation der Daheimgebliebenen dahingehend zu stärken, über den Erwerb von Kriegsanleihen sowie sonstiger Geldmittel die deutschen Militärausgaben zu unterstützen: Unter der Parole „Gold gab ich zur Wehr, Eisen nahm ich zur Ehr“ konnte sich der vermögende Einzelne an der Kriegsfinanzierung beteiligen und so seinen eigenen Anteil am deutschen Sieg beisteuern – über entsprechende Medaillen, die weithin sichtbar zur Schau gestellt wurden, ließ sich die eigene patriotische Gesinnung auch gegenüber der Außenwelt vermitteln. Aber auch auf psychologischer Ebene bediente man sich der Medaillenkunst; der Kriegsgegner wurde als abscheulich, monströs und unmenschlich verunglimpft. Während die Feindstaaten mit wenig schmeichelhaften Tierallegorien bedacht und ihre angeblichen Gräueltaten auf dem Schlachtfeld in den Mittelpunkt gerückt wurden, präsentierte sich das Deutsche Kaiserreich als heroisch und gottgeleitet. Der massenhafte Tod deutscher Soldaten wurde als Akt nationaler Selbstaufopferung umgedeutet; Kriegselend und Not erschienen einem höheren Ziel untergeordnet. Der Rückgriff auf antike oder mittelalterliche, germanisch-deutsche Heroen diente dazu, den einzelnen Kämpfer als Held des Vaterlands inszenieren.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer/Nicolas Schmitt]

[ 108 Objekte ]

Medaille zur Erinnerung an Prinz Heinrich von Bayern, 1916

Wie in jedem Krieg waren auch im Ersten Weltkrieg Tod und Trauer allgegenwärtig und fanden so auch Widerhall in der Medaillenkunst. In diesen Rahmen fällt auch die Gedenkmedaille auf den Prinzen Heinrich von Bayern, dessen Sterbedaten sowohl in der Umschrift des Avers sowie auch im Fünfzeiler auf dem Revers genannt sind Seinerzeit galt der Kronprinz als der glanzvolle Soldat schlechthin: Für seine Siegesleistung bei der Schlacht von Verdun wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet, später wurde ihm darüber hinaus das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens verliehen. Die Kette des 1806 gegründeten bayerischen Verdienstordens findet sich auf dem Revers der Gedenkmedaille um die Gedenktafel geschlungen. Bei der Erkundung am Monte Sate (Rumänien) am 7. November 1916 wurde er so schwer verwundet,dass er am folgenden Tag seinen Verletzungen erlag. Der Gefallene wurde nicht nur durch mehrere Gedenkmedaillen geehrt, sondern auch durch die Einrichtung eines „Prinz-Heinrich-Gedächtnisweges“, starb er doch in den Augen seiner Zeitgenossen ganz nach dem Motto des bayerischen Ordens: virtuti pro patria - durch Tapferkeit für das Vaterland. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Brustbild des Kronprinzen Rupprecht von...

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Diese Medaille zeigt auf dem Avers das Brustbild des Kronprinzen Rupprecht von Bayern, Oberbefehlshaber der vorwiegend bayerischen 6. Armee in Lothringen. Auf dem Revers ist ein bayerischer Soldat mit Pickelhaube abgebildet, das Gewehr zum Schlag erhoben. Damit wird die die Bedeutung des Heeres und jedes einzelnen Kämpfers selbst betont. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Arnold Zadikow auf das Feldartillerieregiment Prinzregent Luitpold...

Diese Medaille aus dem Jahr 1916 soll, wie in der Umschrift des Revers angegeben, „AN DIE EISERNEN ZEIT[en]“ des Ersten Weltkrieges erinnern. Als konkreter Bezugspunkt dient hierbei das Feldartillerieregiment des bayerischen Prinzregenten Luitpold, das auf der Vorderseite in Form von Reitern und eines Geschützes abgebildet und von der Inschrift „ALLEZEIT KAMPFBEREIT“ begleitet ist. Dieser Leitspruch scheint sich nicht nur auf die Reiter zu beziehen, sondern auch auf die am Himmel zu erkennenden Flugzeuge als Teil des deutschen Heeres. Die auf dem Revers aufgegriffene Parole reagiert auf das rasche Verfliegen der Kriegseuphorie und soll die Nation dazu anhalten, die weiterhin eisernen Zeiten durchzustehen. Als Leitbild fungiert hier der Prinzregent Luitpold, dessen bekröntes Monogramm auf der Rückseite der Medaille, begleitet von seinem Titel in der Umschrift, zu sehen ist. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Richard Klein auf Kronprinz Rupprecht und den Aufbruch der Bayern...

Kampfbereit blickt ein bayerischer Soldat mit Pickelhaube, den rechten Ärmel hochkrempelnd, in Richtung Schlacht - der bayerische Löwe sprengt mutig in den Kampf: Diese Bronzemedaille aus dem Jahr 1914 versucht die Entschlossenheit der in den Ersten Weltkrieg aufbrechenden Bayern zu illustrieren, oder zumindest diesen Eindruck bei der daheimgebliebenen Bevölkerung zu erwecken. So sollte nicht nur die Leistung des Oberbefehlshabers Kronprinz Rupprechts, der auf dem Avers zu sehen ist, zur Schau gestellt werden, sondern auch die Bedeutung des Heeres selbst betont werden. Mithilfe solcher Kriegspropaganda versuchte man den Patriotismus der heimischen Bevölkerung zu heben. Deshalb wurde nicht nur das kleine Wappen des Königreichs Bayern auf dem Avers dargestellt, sondern auch der bayerische Löwe als heroischer Krieger stilisiert. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf die Wacht in den Vogesen, 1917

Diese Medaille aus dem Jahr 1917 zeigt auf dem Avers das Straßburger Münster, umgeben von den Wappen von Elsass, Colmar, Hagenau, Straßburg, Schlettstadt, Gebweiler, Mülhausen in einem Rosenkranz. Die Inschrift ELSASS 1914 -1917 verweist auf die Vogesenfront und die Kämpfe im Elsass während des Ersten Weltkriegs. Das Elsass, welches in der deutsch-französischen Geschichte lange Zeit ein Streitpunkt darstellte, war seit 1871 Teil des neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches. Den Revers schmückt der Reichsschild unter Tannenzweigen , welcher auf beiden Seiten von wachenden Soldaten begleitet ist, der linke stehend mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett, der rechte kniend an einem Geschütz. Die Umschrift erläutert die Darstellung: DEUTSCHLANDS WACHT AM WASGENWALDE (Vogesen). Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf Kaiser Franz Joseph I. mit Darstellung des österreichischen...

Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und die Österreich-Ungarische Doppelmonarchie im Zweibund miteinander verbündet. Die Bündniskonstellation wurde später durch den Beitritt des Osmanischen Reichs erweitert. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören, so auch diese Medaille, die auf ihrem Avers Kaiser Franz Joseph I. in Uniform zeigt. Zu seinen Würden gehörte auch der Orden des goldenen Vlies’, welcher auf dem Brustbild zu sehen ist. Die Titel des Kaisers sind in der lateinischen Umschrift genannt. Auf dem Revers erblickt der Betrachter den Österreichischen Doppeladler in voller Pracht: bekrönt von der neuen Kaiserkrone und in den Klauen die Herrscherinsignien Schwert, Reichsapfel und Zepter. Als Herzschild trägt der Adler das Wappen Habsburg-Lothringens, der Herrscherdynastie Österreichs. Das Bündnis zwischen dem deutschen Kaiserreich, Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich wird durch die Aufzählung der Parteien in der Umschrift sowie indirekt durch die Benennung der gemeinsamen Feinde aufgegriffen. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Einseitige Plakette mit Brustbild Wilhelms II. und Kriegsappell, 1914

Im Sommer 1914 brach sich in Europa die Kriegseuphorie ihren Weg: Am 1. August hatte Deutschland Russland den Krieg erklärt, drei Tage später folgte die Kriegserklärung an Frankreich. Am 6. August schließlich richtete Kaiser Wilhelm II. via Schmuckblätter einen Kriegsappell an das deutsche Volk, dessen Inhalt sich in folgenden Worten, festgehalten auf der einseitigen Plakette unter dem Brustbild des Kaisers, zusammenfassen lässt: UNS TREIBT NICHT EROBERUNGSLUST / UNS BESEELT DER UNBEUGSAME WILLE, / DEN PLATZ ZU BEWAHREN, AUF DEN / GOTT UNS GESTELLT HAT, FÜR UNS UND / ALLE KOMMENDEN GESCHLECHTER. Die Aussage dieser Plakette korrespondiert mit der vieler weiterer deutscher Medaillen des Ersten Weltkriegs: Deutschland wird hierbei als Verteidiger seiner als alt angestammt betrachteten Rechte verstanden, keinesfalls als Aggressor. Auch ein weiteres verbreitetes Motiv findet sich auf der Plakette: Geneidet würde dem Kaiserreich vor allem seine kulturelle Entwicklung und historische Bedeutung. Versinnbildlicht wird diese ehrwürdige Stellung des noch jungen Kaiserreiches durch die Reichsinsignien, das Schwert, Zepter sowie die Karlskrone, die unter das Brustbild des deutschen Reichsoberhauptes drapiert wurden. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Zweibund mit den Portraits der Kaiser Wilhelm II. und Franz...

Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und die Österreich-Ungarische Doppelmonarchie im Zweibund miteinander verbündet. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören, so beispielsweise auch diese Medaille, die auf ihrem Avers die gestaffelten Portraits Kaiser Wilhelms II. und Kaiser Franz Josephs I. zeigt. Auf dem Revers befinden sich im vertieften Feld die Wappen des Deutschen Kaiserreichs sowie Österreich-Ungarns. Während über dem Deutschen Reichsadler die Karlskrone schwebt, ist der Österreichische Doppeladler mit der neuen Kaiserkrone versehen worden. Das Bündnis wird nicht nur durch die beiden Wappen versinnbildlicht, sondern auch in der Umschrift durch die Benennung der beiden Bündnismächte im Weltkrieg aufgegriffen. Zwischen den heraldischen Emblemen der Kaiserreiche befindet sich zudem ein Rutenbündel, auch fasces oder Liktorenbündel genannt - ein Verweis auf das Römische Reich. Einst Machtsymbol der römischen Konsuln, wurde es später Zeichen derer Staaten, die sich auf das alte Rom beriefen. Weiterhin wurden die fasces im Laufe der Zeit als Ehrenzeichen umfunktioniert, sodass dieses Symbol Eingang in den Medaillen des Ersten Weltkrieges fand. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf General Alexander Freiherr von Linsingen und den Vierbund, 1916

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Diese Medaille zeigt auf dem Avers das Brustbild General Alexanders von Linsingen -ein hochdekorierter General im Ersten Weltkrieg, so war er nicht nur Rechtsritter des alt ehrwürdigen Johanniterordens, sondern auch Träger des Großkreuzes des Friedrichs-Ordens sowie unter anderem des Pour-le-Mérite-Ordens. Der Revers verweist auf den „Vierbund“, welcher der Entente im Ersten Weltkrieg als Kriegspartei gegenüberstand. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören. So benennt die Inschrift dieser Medaille die verbündeten Mächte sowie deren Feinde: WELTKRIEG DEUTSCHLAND ÖSTERREICH:UNGARN TÜRKEI BULGARIEN GEGEN FRANKREICH ENGLAND RUSSLAND SERBIEN BELGIEN MONTEN(EGRO). U.S.W.; auf dem Schwert steht: 1914 - 1916. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Joseph Fisch auf den Wiederaufbau der Stadt Löwen, o. J.

Als der Erste Weltkrieg über Europa hinweggefegt war, hinterließ er weit und breit Verwüstung. Die deutschen Kriegsgegner entrüsteten sich besonders über den deutschen Angriff auf die belgische Stadt Löwen, deren Stadtkern 1914 nach Einmarsch des deutschen Heeres bis auf das Rathaus und einige Kirchen völlig niedergebrannt war. Die Brandschatzung der belgischen Stadt galt als Auftakt des „Rape of Belgium“ und nahm somit eine besondere Stellung in der Gegenpropaganda der Alliierten ein. Die hier dargestellte Medaille zeigt auf ihrer Vorderseite zwischen zwei zusammen gebundenen Lorbeer- und Eichenzweigen folgende Inschrift: TEL LE PHENIX LOVAIN RENAITRA DE SES CENDRES (Wie der Phoenix aus seiner Asche auferstanden). Sowohl die Bildsprache, Lorbeer fungiert als Symbol des Ruhmes) als auch der Text selbst verweisen auf den Wiederaufbau der Stadt, der gegen Ende der 1920er Jahre schließlich abgeschlossen war. Die Rückseite der Medaille ziert das Wappen der Stadt Löwen. Darunter findet sich der Hinweis auf den Medailleur: J(OSEPH). FISCH. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Vierbund mit Darstellung eines kämpfenden Germanen, 1916

Seit 1879 waren das Deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn im Zweibund miteinander verbündet. Durch den Beitritt Bulgariens und des Osmanischen Reichs entwickelte sich diese Koalition später zum „Vierbund“ weiter, welcher der Entente im Ersten Weltkrieg als Kriegspartei gegenüberstand. Eine ganze Reihe von Medaillen griff das Motiv der einmütigen Waffenbrüderschaft auf, um die gemeinsame Bündnistreue zu beschwören. Diese Medaille auf den „Vierbund“ zeigt auf ihrer Vorderseite die Brustbilder der vier Bündnispartner, wobei der deutsch-österreichische Pakt als zentral hervorgehoben wird. Auf dem Revers findet sich die Darstellung eines germanisch anmutenden Kriegers mit den Wappen des Vierbunds auf dem Gürtel, was die Stärke des Bündnisses unterstreichen soll. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Einseitige Medaille von Hans Lindl auf den Ersten Weltkrieg mit Abbildung eines...

Diese einseitige Bronzemedaille aus dem Jahr 1915 zeigt einen deutschen Soldaten mit Pickelhaube, der sich in einem Wald unter Bäumen mit entblätterten Ästen zur Ruhe begeben hat, den rechten Arm auf einen Baumstamm abgestützt. Der Soldat befindet sich zwar in einer geradezu idyllischen Umgebung, der Wald stellt eine stille Szenerie dar, auf den Ästen der Bäume sitzen singende Vögel. Doch zeigt der Soldat Zeichen der Erschöpfung, der Kopf fällt ihm schwer nach vorne, sodass deutlich an eine zurückliegende Kriegshandlung erinnert wird. Der Medailleur Hans Lidl brachte in mehreren Medaillen, so auch hier, das damals sehr populäre Lied „Die Vöglein im Walde, sie sangen so wunder-, wunderschön. In der Heimat, in der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn“ in Verbindung mit Soldatendarstellungen. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Einseitige Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung von Soldaten unter...

Diese Plakette aus dem Ersten Weltkrieg zeigt voranstürmende, mit Gewehren bewaffnete Soldaten. Ihr Sturmangriff mit vorausgestreckter Fahne wird heroisch inszeniert, über ihren Köpfen fliegt ein Adler, der nicht nur als bildliche Umsetzung des deutschen Wappentiers zu verstehen ist, sondern auch als Personifizierung des „edlen“ Deutschlands. Darüber hinaus fungiert der Adler, und somit das Deutsche Kaiserreich, auf der Plakette gewissermaßen als Schutzpatron der kämpfenden Soldaten auf dem Schlachtfeld. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille auf den Ersten Weltkrieg mit Nachbildung eines Kremnitzer...

Im Rahmen der Bildpropaganda des Ersten Weltkrieges bediente man sich unter anderen auch sagenhafter Figuren wie auch Ritterheiliger. Als Patron der Soldaten erschien vielfach der heilige Georg hoch zu Ross, den Lindwurm erstechend. Diese Bildprogrammatik korrespondierte mit der vielfach verwendeten Darstellung der Feinde als Schlangen. In diesen Kontext gliedert sich auch der hier abgebildete Georgstaler. Obwohl die Vorderseite sehr stark abgegriffen ist, weist die charakteristische Rückseite ihn eindeutig als Nachbildung der bereits im 17. Jahrhundert im Zuge der Bedrohung durch das Osmanische Reich sowie des Dreißigjährigen Krieges geprägten Kremnitzer Georgstaler aus. Sie wurde häufig mit einer Öse versehen und von den Soldaten als Amulett mit in die Schlacht genommen, um vor den Schüssen des Gegners sicher zu sein. Diese Art der Glücksbringer wurde noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet, so auch hier im Ersten Weltkrieg. Die Darstellung des Segelsturm im Wind auf dem Revers sowie die Umschrift des Avers S : GEORGIVS . EQVITVM PATRONVS - St. Georg Schutzpatron der Reiter ebenso wie die des Revers INTEMPESTATE . SECVRITAS - Im Sturme Sicherheit verweisen auf die Unheilabwehrende Kraft des Georgstalers sowohl im Land- als auch im Seekriege. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Richard A. Zutt auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung einer...

Wie in jedem Krieg waren auch im Ersten Weltkrieg Tod und Trauer allgegenwärtig und fanden so Widerhall in der Medaillenkunst. In diesen Rahmen fällt diese Medaille, auf deren Avers eine trauernde Frau zwischen zwei Grabkreuzen zu sehen ist. Die Rückseite ziert folgender Sechszeiler des römischen Dichters Horaz: DVLCE ET DECORVM EST PRO PATRIA MORI - Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben. Diese Inschrift verbindet das Element der Trauer mit der Thematik des Heldengedenkens sowie der Verbindung von Tod und Ruhm auf dem Schlachtfeld. So wird dem Tod der beiden Gefallenen, durch die Abbildung ihrer Gräber vertreten, ein höherer Sinn verliehen. Die Zielsetzung solcher Darstellungen war auch der Trost für die Hinterbliebenen, die durch den „selbstopfernden, heroischen Akt“ der Dahingeschiedenen Frieden finden sollten. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von Erich Schmidt-Kestner auf das deutsche Alpenkorps, 1915

Diese Medaille aus dem Jahr 1915 zeigt auf dem Avers einen Soldaten, der ein bepacktes Pferd am Zügel führt. Die Umschrift benennt seine Zugehörigkeit im deutschen Heer: DEUTSCHES ALPENKORPS . Den Revers zieren zwei im Kampf befindliche deutsche Soldaten. Die Inschrift verweist ihre Teilnahme an den Tiroler Kampfhandlungen im Jahr 1915. Bezug nimmt diese Medaille auf die Dolmetscher-Tätigkeit des Bildhauers Erich Schmidt-Kestners im deutschen Alpenkorps während des Ersten Weltkriegs, der mit dieser Medaille seiner Abteilung ein Denkmal zu schaffen versuchte. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Eisengussmedaille „Gedenke der Säuglinge und Kinder“ aus dem Ersten Weltkrieg,...

Diese Eisengussmedaille zeigt einen sitzenden Putto oder ein wohlgenährtes kleines Kind vor einem Füllhorn, aus dem Früchte rollen. Die Umschrift fordert den Betrachter zum „GEDENKE[N] . / . DER . / . SÄVGLINGE . / .VND . KINDER .“ auf. Im Abschnitt befinden sich zwei gekreuzte Marschallstäbe unter einer schwebenden Krone. Ähnliche Darstellungen, wie die eines Kindes vor einem Früchtekorb, existieren aus der Zeit vom Ende des Ersten Weltkrieges. Auch diese einseitige Gedenkmedaille scheint an die Aufnahme deutscher Kindern von der wohlhabenden Oberschicht oder neutralen Staaten wie den Niederlanden zu erinnern. 1916 gründete sich beispielsweise die „Reichszentrale Landaufenthalt für Stadtkinder“, die vor allem im Hungerwinter 1916/17 für die Versorgung hungernder Stadtkinder durch einen Aufenthalt auf einem Bauernhof sorgte. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von August Gaul auf den Ersten Weltkrieg mit Darstellung der deutschen...

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges entstand in der Presse das Bestreben, die Kriegseuphorie der Bevölkerung durch die Produktion von nationalistischen, gegen die Feinde des deutschen Kaiserreichs gerichtete Karikaturen anzustacheln. Diese fanden auch Eingang in die Medaillenkunst des Ersten Weltkriegs, sodass sich immer häufiger Karikaturen mit dem Ziel der Abwertung der deutschen Gegner fanden. Ein beliebtes Mittel hierbei war die Darstellung der Gegner in Form verschiedener Tiere. Diese Medaille des Tierbildhauers August Gaul zeigt auf ihrem Avers den russischen Bären, untertitelt durch die Umschrift OST. Auf der Rückseite finden sich die westlichen Feindstaaten Deutschlands, gekennzeichnet durch die Umschrift WEST: für die Seemacht England steht ein Seelöwe, der auf seiner Nase eine Weltkugel balanciert, für Frankreich der gallische Hahn. Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Vivien Schiefer]

Medaille von August Gaul auf das Bündnis von Deutschland und Österreich-Ungarn,...

Der Berliner Bildhauer schuf 1915 eine Medaille, um das Bündnis von Deutschland und Österreich-Ungarn zu feiern. Auf der Vorderseite finden sich die Köpfe von drei Adlern, während auf der Rückseite zwei Kämpfer mit Schwertern in den Händen zu sehen sind, die Rücken an Rücken stehen. Im Abschnitt findet sich eine Inschrift, die den der Mittelmächte beschwört: ZUSAMMEN HALTET EUREN WERT UND EUCH IST NIEMAND GLEICH, ein Zitat aus Goethes Drama „Des Epimenides Erwachen“. [Matthias Ohm]

Ehrenzeichen des Herzogtums Sachsen-Meiningen für besondere Verdienste im...

Im März 1915 stiftete Herzog Bernhard III. von Sachsen-Meiningen ein Verdienstkreuz für sein Herrschaftsterritorium, das als Ehrenzeichen an Heeresmitglieder verliehen werden sollte, die entweder Meininger Staatsangehörige waren oder in den Diensten des Herzogs standen. Alle der in der Folgezeit hergestellten Kreuze wiesen dabei ähnlichen Aufbau auf: Auf der Vorderseite findet sich das Monogramm des Stifters in einem runden Medaillon umschlossen von Eichenblättern. Auf der Rückseite ist das sächsische Wappen inmitten eines Medaillons zu erkennen. Die Umschrift teilt den Anlass der Verleihung mit. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz 2. Klasse, 1916/1917

Im September 1914 stiftete Großherzog Friedrich August von Oldenburg ein Verdienstkreuz, das unter dem Namen „Friedrich-August-Kreuz“ an Teilnehmer des Ersten Weltkriegs verliehen wurde, die sich zuvor durch besondere Leistungen hervorgehoben hatten. Die Voraussetzung, um das Ehrenzeichen erlangen zu können, war das Vorweisen einer näheren Beziehung zum Großherzogtum Oldenburg. Alle diese Ehrenzeichen wiesen dabei denselben Aufbau auf: Auf der Vorderseite findet sich das Monogramm des Stifters im Mittelmedaillon unter einer Großherzogskrone im oberen Kreuzarm. Die Rückseite ist glatt und geschwärzt. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

Kriegsverdienstkreuz des Herzogtums Braunschweig 2. Klasse, 1914 bis 1918

Im Oktober 1914 stiftete Herzog Ernst August von Braunschweig ein Kriegsverdienstkreuz für sein Herrschaftsterritorium, dessen Verleihung an den Besitz des Eisernen Kreuzes sowie die braunschweigische Staatsangehörigkeit geknüpft war. Alle diese Ehrenzeichen wiesen dabei denselben Aufbau auf: Auf der Vorderseite findet sich das Monogramm des Stifters unterhalb der Herzogskrone und der Revers zeigt das Spruchband „FÜR VERDIENST IM KRIEGE“. Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht. [Nicolas Schmitt]

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