Rückseite.-----.Den Denaren des Kaisers Tiberius, die sämtlich aus der Münzstätte Lugdunum/Lyon im heutigen Frankreich stammen, wurden auf der Rückseite nur zwei unterschiedliche Bildmotive eingeprägt: der in einer Quadriga fahrende Kaiser und, weit häufiger, eine sitzende weibliche Gestalt mit Zepter und Zweig. Das zuletzt genannte Motiv, das gleichzeitig die Goldprägungen des Kaisers beherrscht, wurde millionenfach ausgegeben. Deshalb war es derart bekannt und verbreitet, dass es auch in Form nichtrömischer Imitationen zu finden ist. Obwohl sich die Darstellung während der gesamten Regierungszeit des Tiberius grundsätzlich nicht änderte, lässt sich doch zum Beispiel an Hand der zunehmenden Verzierung des Thrones wahrscheinlich eine chronologische Abfolge der Münzstempel rekonstruieren. Das Bild auf der Vorderseite gibt dabei einen zusätzlichen Hinweis auf den Prägezeitraum des Denars: Während seiner letzten Regierungsjahre erscheint das Münzporträt des Tiberius faltiger an Hals, Nase und Wangen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Augustus scheute dieser Kaiser, oder zumindest sein Porträtist, offenbar nicht davor zurück, sein Abbild altern zu lassen. ..[Sonja Hommen]